Unterwegs mit meiner grossen Frage «why we win» habe ich schnell bemerkt, dass die weltbesten Trainer und Trainerinnen einen komplett anderen Umgang mit schwierigen Situationen haben. Dort wo der Druck hoch ist, wo es brennt und es oft um alles oder nichts geht, strahlen sie Ruhe, Kraft und Souveränität aus.
Von wo haben sie diese Ruhe?
Hinter dieses grosse Geheimnis wollte ich kommen. Ich bin fremd gegangen und habe begonnen, mich mit grossen Katastrophen und deren Überlebenden zu beschäftigen.
Was mich besonders berührt hat, ist eine wahre Geschichte aus dem echten Leben – keine Sport-Anekdote, sondern Leadership pur:
Am 11. September 2001 rettete Rick Rescorla 2’690 Mitarbeitenden von Morgan Stanley das Leben. Er war Sicherheitschef der Bank im World Trade Center – und hatte gegen alle Widerstände des Managements immer wieder Evakuierungen geübt.
Rick Rescorla glaubte nicht an Zufall oder Glück, sondern an Vorbereitung.
Als der Turm getroffen wurde, zögerte er keine Sekunde. Er führte die Menschen ruhig, klar, bestimmt aus dem Gebäude. Er ging ein letztes Mal zurück, um die letzten 6 Mitarbeitenden zu evakuieren – und starb dabei selbst, als der Turm einstürzte.
Meine faszinierende Entdeckung: all diese grossartigen Leaders wie Rick Rescorla sind ausgerüstet mit einem hohen Krisen-Intelligenz Quotient. Das heisst:
Sie wissen, dass die Vorbereitung viel wichtiger ist als der «Wettkampf» selbst.
Sie rechnen mit schwierigen Situationen und sind darauf vorbereitet – sie haben einen Plan B
Zu wissen, was zu tun ist, wenn es «brennt» gibt ihnen die innere Ruhe, das Vertrauen im Voraus und die Kraft im entscheidenden Moment, klare Entscheidungen zu treffen.
Krisen-Intelligenz ist natürlich auch im Alltag unglaublich wertvoll und leicht zu entwickeln. Perfekt sind immer wiederkehrende Stresssituationen, auf die ich mich vorbereite und weiss, was zu tun ist.
Situationen wie zum Beispiel:
Ich habe ein wichtiges Spiel verloren. Mein Chef ist launisch! Meine Kinder halten sich nicht an Abmachungen! Die Verkaufszahlen stimmen nicht! Ich habe einen Fehler gemacht. Ein Projekt scheitert und ich trage die Verantwortung. Die Stimmung im Büro kippt u.v.m.
Viel Mut, Spass und Freude.
Herzlichst,
Ruedi